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Von Neersand auf nach Vallusa

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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
ING 2498 Horas Die Amazonengöttin
ING - PRA 2498 Horas Von Vallusa auf nach Greifenfurt
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
PRA 2498 Horas Die Abtei der Borbaradianer
HES - FIR 2499 Horas Zusammentreffen mit Asleif Phileasson
FIR - TSA 2499 Horas Der Wettstreit beginnt
ING 2507 Horas Wiedersehen in Baliho
ING 2507 Horas Der Aufbruch in die Sichelwacht
ING 2507 Horas Die Drachenpforte
RAH 2507 Horas Kampf auf Turm Drachentodt
RAH 2507 Horas - PRA 2508 Horas Aufenthalt in Weiden
RON - EFF 2508 Horas Nachforschungen über Borbarad
TRA 2508 Horas Einladung von Herzog Waldemar von Weiden
TRA 2508 Horas Unterwegs im Auftrag des Weidener Herzogs
TRA 2508 Horas Begegnung mit einem Vampir
TRA - BOR 2508 Horas Die Jagd beginnt
BOR 2508 Horas Das Mal des Vampirs
BOR 2508 Horas Versöhnung mit Aridhel
BOR 2508 Horas Die Reise zum Blautann
BOR 2508 Horas Die bunte Elfenkatze

1. Eintrag:

Ich kann es noch immer kaum glauben. Wir haben wirklich die letzte Gabe gefunden! Da würden wohl einige Horasier grün vor Neid werden, wenn sie wüssten, wie nah wir dem letzten Vermächtnis der Theaterritter waren. All die Geschichten, die ich als Kind über die letzte Gabe gehört habe. Ach, wie falsch die meisten davon doch waren! Nun sind wir, meine neuen Gefährten und ich, einige der wenigen Aventurier die die Wahrheit kennen. Zumindest wissen wir jetzt, was die letzte Gabe wirklich ist.

Ich bedauere noch immer ein wenig, dass die Efferd-Priester entschieden haben, sie im Neer zu versenken. Auch wenn sie zweifelsohne damit recht hatten, dass sie in Efferds Obhut am sichersten aufgehoben sei. Ein so gefährliches Artefakt in den falschen Händen könnte furchtbares Anrichten. Allein beim Gedanken daran, dass diese verfluchten Dämonenpaktierer sie in ihre unwürdigen Finger bekommen, könnte ich vor Wut überschäumen!

2. Eintrag:

Es ist jetzt schon über eine Woche her, dass wir aus Neersand aufgebrochen sind. Meine neuen Gefährten beginnen mir allmählich ans Herz zu wachsen. Nun, zumindest die meisten von ihnen. Mit Grim, diesem grobschlächtigen Thorwaler, mag ich nicht so recht warm werden. Diesen Eklat am Fuße des Überwals werde ich ihm nicht so bald verzeihen. Außerdem bin ich mir nach wie vor nicht sicher, ob er wirklich vertrauenswürdig ist. Ginaya meinte zwar, dass wir beide wohl einfach nur auf dem falschen Fuß gestartet wären, aber ich weiß nicht so recht. Ja, sogar Leudalia – die Rondrageweihte aus Arivor – scheint ihm zu vertrauen.

Manchmal denke ich, das sagen sie nur, weil Grim sich in der Wildnis als äußerst nützlich erweist. Immerhin versorgt er uns regelmäßig mit Nahrung und sucht stets einen angenehmen Schlafplatz für die beiden. So eine Vermutung würde ich allerdings nie einer Rondrageweihten bzw. einer Magierin gegenüber äußern. Das wäre äußerst anmaßend von mir und vor allem Leudalia scheint in dieser Beziehung nur sehr wenig Spaß zu verstehen.

3. Eintrag:

Am Abend sind wir in Festum angekommen. Zu meinem großen Bedauern planen meine Gefährten allerdings schon wieder morgen weiter nach Vallusa zu ziehen. Ich persönlich würde ja noch gerne ein paar Tage hier verbringen. In der Wildnis fühle ich mich einfach nicht so wohl, wie im bunten Treiben einer großen Stadt. Außerdem ist in meinen Augen ein weiches Bett einem Schlafplatz in der Wildnis deutlich vorzuziehen.

4. Eintrag:

Die Tage verstreichen. Des Abends sitzen wir manchmal ums Feuer und erzählen uns Geschichten. Unglaublich, was Leudalia und Ginaya schon alles erlebt haben! Mit ihnen unterwegs zu sein, scheint ein Garant fürs Erleben unglaublichster Abenteuer zu sein. So vielversprechend, wie unsere Gemeinschaft begonnen hat, bin ich ja schon gespannt, was für Heldentaten wir noch gemeinsam erleben werden!

Manchmal gibt auch Grim eine Geschichte zum Besten. Meistens geht es dabei um das Erlegen irgendwelcher Tiere, von denen ich bei den meisten noch nicht einmal den Namen gehört habe. Ihnen allen gemeinsam scheint jedoch, ein Übermaß an gefährlich um sich schlagenden Gliedmaßen und äußerst scharfen, spitzen Zähnen.
Cronar hat immer gesagt: „Wenn dir ein Thorwaler von seinen Heldentaten berichtet, streiche ein Viertel seiner Ausführungen, nimm davon ein Achtel und glaube vom Verbleibenden die Hälfte. Sodann weißt du, was sich wirklich zugetragen hat.“ Wenn er damit recht hat, nun, dann hat Grim wohl die meiste Zeit gegen überaus gefährliche Kaninchen und äußerst angriffslustige Firunsbärchen gekämpft...
Vater Covus – der Boroni – ist die meiste Zeit über recht schweigsam und scheint den anderen lieber beim Berichten ihrer Heldentaten zuzuhören, als selbst irgendwelche Geschichten zum Besten zu geben. Trotzdem werde ich das unbestimmte Gefühl nicht los, dass er schon so manches erlebt hat. Inzwischen fühle ich mich in seiner Gegenwart auch nicht mehr unbehaglich. Ganz im Gegenteil, wenn man mal von seinem – zugegebenermaßen düsteren Äußeren absieht – umgibt ihn eigentlich eine sehr beruhigende Aura.
Tja, und das mit Aridhel ist eine ganz eigene Sache. Er bleibt die meiste Zeit über abseits und setzt sich nur sehr selten zu uns ans Feuer. Ginaya meint, dass wäre ganz normal. Dass der Elf sich immer so verhalte. Aber ich weiß nicht. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er mir aus dem Weg geht. Verflucht, wenn ich mich doch nur besser an den Abend bei der Nebelbringer-Otta erinnern könnte! Ich war so benebelt von dem Schnaps, das ich kaum noch etwas weiß. Nur das ich mit Aridhel vor die Tür gegangen bin. Aber was dann passiert ist, keine Ahnung. Hoffentlich habe ich ihn nicht irgendwie beleidigt. Vielleicht mit irgendeiner Unbedachtheit? Dennoch verhält er sich irgendwie seltsam. Manchmal, wenn er denkt ich bemerke es nicht, spüre ich seinen Blick auf mir ruhen.

5. Eintrag:

In letzter Zeit muss ich wieder öfters an Cronar und meine Mutter denken. Diese Einöde bietet einfach nicht genügend Möglichkeiten meine Gedanken zu zerstreuen. Ich hoffe sie wären stolz auf mich. Ach, wie sehr ich die beiden doch vermisse!

6. Eintrag:

Heute bin ich plötzlich, mitten in der Nacht, aufgewacht. Aridhel kniete neben mir und sah mich ganz besorgt an. Er fragte, ob alles in Ordnung sei. Er meinte, er hätte mich schluchzen gehört. Zuerst verstand ich nicht ganz. Aber als ich meine Wange berührte, spürte ich, das sie nass von Tränen war. Ich entsann mich daran einen sehr üblen Traum gehabt zu haben. Die Erinnerung begann zwar schon zu verblassen, aber ich konnte mich noch dunkel erinnern, das meine Mutter darin vorgekommen war. Und auch mein Vater, dieser verfluchte Schuft.

Aridhel war noch immer neben mir und betrachtete mich mit seinen durchdringenden Augen. Er schien eine Antwort zu erwarten. Ich sagte ihm, dass ich von meiner verstorbenen Mutter geträumt hätte. Er sah mich noch eine Weile an und meinte dann: „Ich verstehe.“ Daraufhin stand er auf und setzte sich ans Feuer. Nach kurzem Zögern folgte ich ihm. Er hatte seine Flöte hervorgeholt – ich glaube, er nennt sie iama, oder so – und begann darauf zu spielen. Es war eine sehr traurige Melodie, aber auch wunderschön und tröstend zugleich. Ich kann mich nicht erinnern, je etwas vergleichbares gehört zu haben. Als er fertig gespielt hatte, legte er die Flöte beiseite und starrte ins Feuer. Er wirkte so unglaublich traurig.
Noch nie zuvor habe ich einen Elfen so gesehen. Man sagt ihnen doch immer nach, dass sie stets glücklich und zufrieden wären. Ich hatte das Gefühl irgendetwas tun oder sagen zu müssen. Noch ehe ich recht wusste was ich tat, streckte ich auch schon meine Hand aus und berührte sachte seine Finger. Er blickte nur kurz auf, vielleicht ein wenig überrascht von dieser vertrauten Geste. Doch dann umschloss er sanft meine Hand.
So saßen wir nebeneinander, ohne ein Wort zu sprechen, bis der Morgen dämmerte und die letzte Glut verloschen war.
Dann begann sich Leudalia langsam zu räkeln, und plötzlich stand Aridhel auf und verschwand im Wald. Im Licht des neuen Tages schienen die vergangenen Stunden auf einmal ganz unwirklich. War ich wirklich die ganze Nacht, Hand in Hand, mit dem Elfen am Feuer gesessen? Ich hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken, denn schon gesellte sich Leudalia zu mir. Ihr Blick fiel natürlich sofort auf die erloschene Glut. Sie herrschte mich an, warum ich denn das Feuer ausgehen habe lassen. Ich entschuldigte mich und beeilte mich damit auf die Suche nach neuem Feuerholz zu gehen. So gesehen, war ich eigentlich ganz froh, dass Aridhel das Weite gesucht hatte. Ich wage mir gar nicht auszumalen, was Leudalia gesagt hätte, hätte sie den Elfen und mich noch kurz zuvor gesehen. Wo sie doch schon so wütend gewesen war, als er mich übers Wasser hatte laufen lassen! Allgemein scheint sie nicht gerade große Stücke auf ihn zu halten.

7. Eintrag:

Vater Corvus erzählte mir heute, dass Aridhel sich mal eingemischt hat, als Leudalia einen ehrlichen Zweikampf gesucht hat. Er wollte ihr wohl zu Hilfe kommen und feuerte einen Pfeil nach dem anderen ab. Gänzlich unbeeindruckt von ihrem wütenden Geschrei. Wenn ich es Vater Corvus knappen Schilderungen richtig entnommen habe, hat er dem Gegner der Rondrageweihten sogar die tödliche Wunde zugefügt. Der arme Thor! Kein Wunder, dass Leudalia so giftig zu ihm ist.

8. Eintrag:

Aridhel hat uns heute verlassen. Nachdem wir ganz in der Nähe der Salamandersteine sind hat er beschlossen, seine Sippe zu besuchen. Ginaya hat mit ihm ausgemacht, dass wir uns in einigen Wochen in Greifenfurt treffen.

Hoffentlich kommt er wirklich zum vereinbarten Treffpunkt. Ich bin mir da nicht so sicher. Was ist, wenn er seine Sippe nicht mehr verlassen will? Immerhin ist er eigentlich nur ausgezogen um seine Schwester zu suchen. Und wenn sie inzwischen zurückgekehrt ist oder es irgendeine Nachricht über ihren Verbleib gibt? Ich glaube nicht, dass Aridhel dann zu uns zurückkehren wird um weiterhin mit uns umherzuziehen...

9. Eintrag:

Wir sind in Vallusa angekommen. Hier trennen sich unsere Wege. Leudalia und Corvus bleiben zurück, während Ginaya, Grim und ich weiter nach Greifenfurt ziehen werden. Ginaya ist in dieser Gegend aufgewachsen, in Eslamsroden oder so. Ich nehme mal an, dass sie also ihre Familie besuchen wollen wird. Das könnte dann aber für mich bedeuten, dass ich mir überlegen muss, ob ich mit Grim weiterziehe oder mein Glück alleine versuche, bis wir uns alle zur Wintersonnwende in Thorwal einfinden werden. Ich mag gar nicht daran denken! Auch wenn Grim sich als wirklich nützlicher Gefährte entpuppt hat, graut mir vor dem Gedanken mit ihm alleine weitergehen zu müssen.

10. Eintrag:

Gestern Abend bin ich ein wenig durch die Straßen gewandert. Na schön, vielleicht auch von Schenke zu Schenke gewankt.

Jedenfalls als ich mich gerade auf den Heimweg machen wollte, hörte ich plötzlich eine vertraute Stimme aus einem Wirtshaus schallen: „Baroschem!“ Ich erstarrte mitten im Schritt – was zugegebenermaßen zu erheblichen Koordinationsschwierigkeiten führte – und wandte mich der Eingangstüre zu. Konnte es wirklich sein, dass sie hier, in dieser Stadt, war? Ich betrat also zögerlich das Gasthaus und was sehe ich da: Jaloscha, Tochter von Jorna. Mitten im Raum auf einem Tisch stehend und wild ihre Axt schwingend.
Mit dramatischer Stimme donnerte sie: „Aug in Aug mit dem Tatzelwurm, der gerade meine Gefährtin bei lebendigem Leibe zu verzehren begann, gab es für mich nur eine Frage die ich mir stellte. Auf welche, der 378 Arten einen Drachen zu töten, die ich beherrsche, sollte ich dieses Untier zurück in die Niederhöllen schicken? “
Ich schmunzelte. Nur allzu gut konnte ich mich noch an den Kampf gegen den Tatzelwurm erinnern, der beinahe Akilja – der norbardischen Händlerin – das Leben gekostet hätte. Aber an eine wild entschlossene Jaloscha die dieses Ungeheuer tötete, konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern. „Nun vielleicht hättet ihr lieber weniger nachdenken und dafür mehr handeln sollen.“ Wütend schrie Jaloscha: „Wer wagt es, eine Angroschna, der Feigheit zu bezichtigen?“ Schlagartig wurde es ruhig in der Schenke. Langsam trat ich ins Licht, damit sie mich besser sehen konnte und antwortete: „Das würde ich mir doch niemals erlauben.“
Die Zwergin starrte mich fassungslos an: „Du? Hier?! Aber wie... Nun egal, setz dich her zu mir und erzähl mir alles bei einem Bier.
“ War das ein Wiedersehen! Bis in die frühen Morgenstunden tranken wir und erzählten uns, wie es uns ergangen war, nachdem sich unsere Wege getrennt hatten. Ich kann es noch immer kaum glauben, dass wir uns hier, in Vallusa, wieder getroffen haben.