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Für die Zwölfgöttlichen Lande

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
ING 2499 Horas Auf Wanderschaft im Norden Aventuriens
RAH 2499 Horas Nissingen und Ern Senns Grab
viele Jahre übersprungen Ohne Titel
EFF 2511 Horas Neuer Auftrag in Khunchom
EFF 2511 Horas Im Norden der Tulamidenlande
EFF 2511 Horas - TRA 2511 Horas Die Suche im Yalaiad
TRA 2511 Horas Von Anchopal über Birchaluk nach Rashdul
TRA 2511 Horas In Rashdul
TRA 2511 Horas Das Novadiloch Mherwed
MOND ZEITRAUM TITEL
TSA 2511 Horas -ING 2511 Horas Freude und Schmerz
ING 2511 Horas Auf der Löwenburg
ING 2511 Horas - RAH 2511 Horas Über den Arvepass nach Beilunk
RAH 2511 Horas Die Oger kämpfen mit uns
MOND ZEITRAUM TITEL
PRA 2513 Horas Vor der Schlacht
PRA 2513 Horas Für die Zwölfgöttlichen Lande
PRA 2513 Horas Über die verseuchten Meere
PRA 2513 Horas Schrecken auf der Insel Ilderasch

1021 BF = 2513 Horas


23. - 24. PRA. 2513 Horas

Zur dritten Stunde senkt sich eine unheimliche Stille über das ganze Heer, die Nackenhaare stehen wohl einem jeden zu Berge und die Gewissheit, dass bald Unmengen Blut fließen wird, schleicht sich das Rückenmark hoch. Seine Kaiserliche Magnifizenz Brin von Gareth tritt aus dem Stabszelt heraus und blickt ernst über sein Heer. Hinter Seiner Magnifizenz tritt Ihre Erhabenheit Ayla von Schattengrund hervor und erstrahlt voll edlem Glanz in der Dreifachen Wehr. Rondrianische Hörner erschallen von allen Seiten und nehmen an Lautstärke zu. Dann hebt sie Armalion und ihre Stimme erklingt bis ins hinterste Eck des Kaiserlichen Heeres. Voller Inbrunst und Zuversicht redet sie zu den tapferen Recken, und obwohl mir nicht mehr alle Worte in Erinnerung verblieben sind, so möchte ich dennoch die Quintesszenz ihrer Rede wiedergeben: " Die Stunde der Schlacht ist gekommen, und es ist an der Zeit, dass das Loblied RONDRAS erklingt. Im Kampf liegt der wahre Weg und im Kampf liegt unser aller Schicksal. Kämpft für die kriegerische Göttin! Kämpft mit Mut und Zorn. RONDRA IST MIT EUCH!" Auch Seine Kaiserliche Magnifizenz richtet das Wort an seine Untertanen: " Das erste Morgenlicht zeigt sich bereits am Horizont. Nun wird die Schlacht beginnen. Die ZWÖLFE mit euch!"


Um uns sind die Trommeln des Feindes zu hören, und jeder Trommelschlag lässt den Puls höher schlagen. Im feindlichen Heer ist nun eindeutig Bewegung zu erkennen. Noch bevor ich mich bei meinen Schwertbrüdern und -schwestern einreihen konnte, überbringt uns ein Späher die Nachricht, dass auf den Hügeln im Norden feindliche Katapulte aufgebaut werden. Seine Kaiserliche Magnifizenz bittet die Gezeichneten, in einem Sonderauftrag zu operieren, und diese Katapulte unschädlich zu machen. Obwohl ich lieber an erster Front neben meinen Brüdern und Schwestern in Rondra kämpfen möchte, ist es auch der eindringliche Wunsch Ihrer Erhabenheit Ayla, dass die Gezeichneten gemeinsam an dieser Sonderoperation teilnehmen. Und meinem Oberhaupt kann und will ich nicht widersprechen. Wir sollen also nun nach Norden möglichst unauffällig marschieren, während Ihre Erhabenheit Ayla einen Ausfall zur Ablenkung nach Süden anführt. Hochwohlgeboren Waldemar "der Bär" gibt uns zur Unterstützung seine Drachenpforter Schützen, mit ihrem Anführer Rondrian Wolf, als Unterstützung mit. Ich muss wohl nicht in aller Deutlichkeit ausführen, wie sehr mir Armbrustschützen zuwider sind. Aber um das Ganze mal mit den Worten des Verräters Helme Haffax zu erläutern: " Im Krieg wie in der Liebe ist alles erlaubt." Auch wenn ich ganz und gar nicht dieser Meinung bin. Um die Katapulte auch effizient zerstören zu können, wurde einem jeden von uns je ein Fläschchen Lampenöl, Zunder und drei Granatäpfel.


Wir stellen uns in Position auf, mit Torben, Grim und mir an der Speerspitze. Der Ausfall Ihrer Erhabenheit verläuft gut und wir kommen ohne Mühe gut voran. Doch auch das beste Ablenkungsmanöver verhilft einem in einer Schlacht kein freies Durchkommen, und so greift eine kleine gegnerische Truppe unsere Gesandschaft an. Jedoch scheint sich keiner an mich heran zu wagen, und ich stehe ohne Kampfgegenerin da. Nach einer kurzen Orientierung fällt mir auf, dass Grim große Schwierigkeiten hat, mit seinen Angreifern fertig zu werden. Nach einem gelungenen Positionswechsel stehe ich an Grims Seite und schlage diese lästigen Möchtegern-Borbaradianer bewusstlos. Nach diesem kurzen Intermezzo gehen alle wieder in ihre Ausgangsposition, und unser kleiner aber feiner Elitetrupp setzt seinen Weg weiter fort. Ohne weitere Zwischenfälle gelangen wir an den Fuß des Hügels und gehen im Schatten einiger niedriger Wacholdersträucher (Ich bin wirklich zu oft in der Natur unterwegs, jetzt erkenne ICH schon Wacholdersträucher... Auf Bosparano übrigens auch Juniperus genannt.) in Deckung, um unsere weitere Vorgehensweise zu besprechen und uns einen Überblick über die Lage zu beschaffen. Die 3 leichten und der schwere Onager werden von Söldner und Skeletten, von letzteren mindestens ein Dutzend, bewacht. Dem flinken Aridhel kommt die Aufgabe zuteil, die Onager in Brand zu setzen, die Drachenpforter Schützen werden ihm dabei Rückendeckung geben und Torben, Grim und Ginaya werden sich um die Untoten kümmern. Während alle beschäftigt und abgelenkt sind, schleiche Ja, schleichen... Ich bin wohl die einzige Rondrageweihte, die gut schleichen kann, und es gefällt mir ganz und gar nicht) ich mich zum Löschmaterial heran, um dieses zu vernichten. Nachdem die Taktik eruiert worden ist, schleichen wir uns näher heran, und beim Schussbefehl der Armbrustschützen geht jeder seinen Aufgaben nach. Auf dem Weg zu den Löschmaterialien kreuzen mir allerdings drei Skelette den Weg. Obwohl an sich keine wirklichen Gegner, muss man, wenn kein grobschlächtiger Hammer zur Verfügung steht, ewige Zeiten auf diese von Boron verdammten Wesen einprügeln, denn jeder zweite Schlag geht durch die Rippen hindurch. Nach gefühlten drei Ewigkeiten kann ich jedoch endlich zu dem Löschmaterial vordringen und die Sandsäcke aufschneiden. Nach gelungener Arbeit stelle ich mich wieder zu den Drachenpforter dazu und bereite unseren Rückzug vor. Aridhel scheint gute Arbeit geleistet zu haben, denn einige Augenblicke später stehen die Onager auch schon in Flammen.


Nachdem alle wieder in Formation stehen, treten wir einen schnellen und sauberen Rückzug zum Lager an. Jedoch kommt alles anders und zweitens als man denkt, denn ein Bolzen trifft mich im rechten Arm. Nachdem ich meine Bewegunsfreiheit durch Herausziehen des Bolzens wieder erlangt habe, können wir unseren Weg zum Lager weiter fortsetzen. Im Lager können wir dann von der erfolgreichen Mission berichten. Noch bevor wir wirklich am Ende waren, empfinde ich wie ein innerer Schmerz, die dämonischen Schergen des Jenseitigen Mordbrenners und seine widerwärtigen Paktierer sind in großer Anzahl, ganz in unserer Nähe. Auch Torben hat Ekel auf seinem Gesicht liegen, riecht er doch massenweise Blut. Der Erzdämon wird immer stärker, seine Präsenz ist deutlich spürbar. Eine große Beschwörung steht an, und nähert sich ihrem Höhepunkt. Ich kann ein Zittern nicht zurück halten. Sollte jemand es darauf anlegen, den legendären (wenn er denn überhaupt existiert) Karmoth zu beschwören. Alten Schriften zufolge wurde er bisher nur in der ersten und zweiten Dämonenschlacht gesichtet. Es heißt, er ist unbezwingbar. Ungewollt fange ich zu Zittern an und Wut und Verzweiflung wechseln sich ab. Keine Frage wohin unser kleiner Elitetrupp sich als nächstes wenden wird. Und koste es unser Leben, diese Beschwörung muss verhindert werden. Für Rondra und für ganz Aventurien.


Der Weg dorthin beträgt etwa fünf Meilen und mühsam schleppen wir uns vorwärts. Dann taucht ein unscheinbarer Hügelkamm vor unseren Augen auf, und Söldner in leichter Rüstung und Bewaffnung sind im Kreis aufgestellt. An der höchsten Stelle ist ein Altarstein inmitten eines riesigen Pentagrammas aus Blut(!) errichtet, und drei Fahnen mit der Dämonenkrone und dem Zahyad-Zeichen BLH wiegen sich im Wind. Doch als wenn dieser Anblick noch nicht reichen würde, mussten meine Augen 13 geopferte Waldlöwinnen erblicken. Die 13. liegt auf dem Altar, neben Rubinen und weiteren Gliedmaßen. Daneben steht Xeraan mit seinen unheiligen Geschöpfen, die Kinder der Yaq-Monnith. Xeraan hatte ein Unheiligtum des Jenseitigen Mordbrenners errichtet. Tränen der Verzweiflung, der Wut und des Schmerzes rennen mir über meine Wangen. Mein ganzer Lebensweg wurde hier mit einem Bild verhöhnt. Und ich schwöre bei RONDRA, dies werden wir rächen. In Deckung elaborieren wir eine Taktik:

  • Die Drachenpforter Schützen kümmern sich um die feindlichen Söldner
  • Torben und ich werden die 4 Yaq-Monnith stürzen, und während sie zwischen Leben und Tod hängen, werde ich den Beistand Rondras erbeten, und die unheiligen Wesen exorzieren
  • Aridhel wird versuchen, die 13.Löwin, die noch lebt, vom Altar zu befreien


Nach einem kurzen Stoßgebet zur Himmlichen Leuin, kann angegriffen werden. In der Zwischenzeit hat sich Xeraan in Ekstase getanzt, und man spürt dass sich das Ritual dem Höhepunkt nähert. Als wir aus der Deckung kommen, greift ein Banner unsere Truppe an, und Aridhel schafft es, etwa die Hälfte zu überreden, nicht zu kämpfen. Da uns keine Zeit bleibt, jeden einzelnen aus der 3. Sphäre hinaus zu befördern, müssen wir durchbrechen. Torben ist der erste, dem dies gelingt, und er greift alsdann den ersten Yaq-Monith an. Auch wir anderen schaffen den Durchbruch, genau in dem Moment, als das Ritual beendet wird. (NEIN!! NEIN!! NEIN!!) Es öffnet sich ein Tunnel und schemenhafte Tigerfratzen ( Tigerfratzen? Zantim? Kein Karmoth? KEIN KARMOTH!!) springen heraus, und fahren in die umstehenden Söldner ein. (Das darf doch wohl nicht wahr sein!!! Weiter Yaq-Monith werden erschaffen!) Einer dieser niederhöllischen, verabscheuungswürdigen Wesen versucht, in Grim einzufahren. Ich kann allerdings nicht erkennen, ob er sich wehren kann, denn in dem Moment sehe ich aus den Augenwinkeln, wie Aridhel zu Boden geht. Doch auch um dies kann ich mich nicht kümmern, denn ich muss Torben helfen, der alle Hände voll zu tun hat mit diesen zwölffach verdammten Wesen der Yaq-Monith. Als ich gerade bei Torben in Position gehe, fällt er den ersten. Es bleiben noch drei in unmittelbarer Umgebung. Voller Verzweiflung und Zorn und Glaube an die Übermacht Rondras teile ich links und rechts aus, meine eigene Kampfkraft öfters durch Mirakel unterstützt. Plötzlich ertönt ein Donnern, voller Macht und Stärke, und die 13. Löwin reißt sich los. Gepriesen sein Rondra!! HEILIG, HEILIG, HEILIG!!! Kraft durströmt mich, Rondra war mir nie näher als in diesem Augenblick. Und um einen weiteren Beweis der Allmacht Rondras zu erstellen, eilt die Löwin mit weiten Sprüngen auf Torben uns mich zu, um uns im Kampf zu unterstützen. Blut rinnt mir über die Stirn ins Gesicht, meine Arme vermögen den Rondrakamm fast nicht mehr zu halten, und die Knie drohen jeden Moment nachzugeben, aber die Yaq-Monith liegen bewusstlos am Boden. RONDRA SEI DANK. Plötzlich, wie aus dem nichts, kommt ein Schneesturm auf, und bevor ich in dem Tosen nichts mehr zu sehen vermag, erkenne ich, wie Grim auf Xeraan zuläuft. Er muss tatsächlich dem Zant widerstanden haben!! Bei einer kurzen Orientierung, kann ich erkennen, wie sowohl tote als auch lebende Söldner zu Yaq-Monith verwandelt werden. Und uns abermals wieder angreifen. (Wie lange soll denn dieses Inferno noch anhalten!) Aus der ferne hört man Ginaya einen Zauber aussprechen, und bringt damit Xeraan zum Stolpern, welches Grim genügend Zeit verschafft, ganz nah an ihn heran zu kommen. Hier tobt das Chaos, und ich weiß nicht wohin ich meine Augen wenden soll, denn aufs neue greifen uns Yaq-Monith an. Torben findet jedoch genügend Zeit, sein Artefakt Aridhel umzuhängen um ihm das Leben zu retten. Plötzlich, vermutlich Grims Eingreifen bei Xeraan als Folge, fahren alle neu beschworen Zantim wieder aus den Soldaten aus, und verschwinden in den Niederhöllen. Jedoch bleiben noch immer die vier, die im Moment noch zwischen Unleben und Tod hängen. Nachdem Ginaya mir einen potenten Heiltrank verabreicht habe, bin ich auch wieder im Stande, ein Wunder herbei zu rufen. Ich bete, dass diese Variante des Exorzismus wirkt, denn meine karmale Kraft ist fast aufgebraucht, und mir bleibt nur dieser eine Versuch. Inbrünstig bete ich zu Rondra, und es ist nicht leicht, sich auf diesem Unheiligtum auf das Wesen der Himmlischen Leuin zu konzentrieren. Doch RONDRA sei Dank, sie erhört mein Flehen und ich bekomme die Macht, den Dämonen das Ausfahren in die 7. Sphäre zu befehlen. Völlig erschöpft sinke ich auf die Knie.


Doch zur Erholung bleibt wenig Zeit, denn ersten befinden wir uns in einer Schlacht, und zweitens kommen bereits feindliche Banner auf uns zu, die drohen uns einzukesseln, während im Süden des Schlachtfeldes noch immer reges Kampfgeschehen herrscht. (Wie es meinem Oberhaupt und meinen Schwertbrüdern und -schwestern wohl ergeht?) Aus heiterem Himmel haben wir alle die gleiche Vision, und zwar vermutlich die ekeleregenste aller Zeiten. Eine große, nackte Kreatur, behaart uns aufrecht stehend, marschiert über das Schlachtfeld. Auf seinen Schulter thront ein riesiger Stierkopf mit 6 Hörner, jedes einzelne so lang wie ein menschliches Bein. Dort wo dieses Monster hintritt, lebt nichts mehr, und es macht keinen Unterschied zwischen Feind und Freund. Torben drängt darauf, zu dieser Bestie zu gehen, denn er ist überzeugt, dass nur mit seiner Hilfe dieses Monstrum zu erledigen ist. Und nicht nur er hat das Gefühl, dass sich unser Ziel bei diesem Dämon befindet, sei es, um direkt in den Kampf einzusteigen, sei es, um im Süden unserem Heer eine Unterstützung zu sein. Dieses Unheilige Wesen verschwindet immer wieder, um dann wieder Aufzutauchen. Machtlos müssen wir aus der Ferne zusehen, wie es alles niederschlachtet, was sich ihm in den Weg stellt. Aus seinen Nüstern pustet es Schwefeldampf aus. Jetzt sehen wir auch, wie es seine doppelköpfige Axt über die Menschenmassen hinweg fegt und an seinem Gürtel trägt es ein Ausweidemesser. Wäre ich nicht so bestürzt und aufgeladen mit rechtschaffenem Zorn, würde ich mir wohl meine Eingeweide herauskotzen. Als jedoch das Brüllen des schrecklichsten Wesens ertönt, gefriert es einem das Blut im Leib und ein Schmerz erschüttert Mark und Bein. Es ist ein Wesen, das alle Schrecken eines Krieges in seiner "reinsten" Form verkörpert. Als ich schon dachte, es könnte nicht schlimmer kommen, richtet das unheilige Wesen das Wort an die unter ihm krepierenden Menschen: "Ich bin Karmoth, (NEEEEIIIIIINNNNNNNN!!!!!!) der Gladiator von Belhalhar. Ich habe noch nie einen Kampf verloren und jetzt müsst ihr kämpfen. KÄMPFT!" Freund wie Feind torkeln in Trance auf Karmoth zu, dennoch können sich einige seinem blutigen Ruf wiedersetzten.


Um mich ein wenig von diesem ekelerregenden Anblick zu erholen, wende ich meinen Blick nach Norden. Dort ereignet sich eine erfreuliche Wende, denn das Heer der Warzensau tritt auf ihren Schlachtrösser den Rückzug an. Die Schwanengeflügelten von Uriel von Notmarken drehen ab und im gleichen Moment erzittert der Boden und Morgendunst zieht auf. Nach einer Neuordnung treten die Schwane und das restliche Notmarker-Heer wieder geordnet den Angriff an. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatten, war ein plötzlich erklingendes Trommeln, das sie kurz einhalten ließ. Vom Norden her brechen Schlachtreiter durch, und bei einem zweiten Blick erkennt man die Adler- und Drachenflügel, die, oh Wunder, auch von den Schwanengeflügelten unterstütz werden. Diese Flügel scheinen tatsächlich eine überderische Macht zu haben, denn sie durchstreifen die feindlichen Reihen wie eine Feuersbrunst, kein Ross strauchelt und sie fegen durch das Heer wie ein mächtiger Rondrikan. In vollem Galopp preschen diese von Rondra gesegneten Kämpfer an uns vorbei und vor unsern etwas ungläubigen Augen fällen sie über den Praiosfinger gerundet etwa 1000 Mann und Frau. Trotz dieser erfreulichen Wende wütet Karmoth nach wie vor weiter. Oberste Priorität ist das Aufsuchen des Schwert der Schwerter. Auf dem Weg dorthin müssen wir durch knöcheltiefes Blut waten, jeder Schritt wird begleitet von einem ekelerregenden Schmatzer und unsere müden Augen müssen nun sehen, wie Karmoth sich auf einen Hügel zuwendet, auf dem das Rondrabanner weht und Ihre Erhabenheit Ayla mit ein paar ihrer treuen Kämpferinnen und Kämpfer erhobenen Hauptes steht. Der Dämon stellt sich vor ihr hin und brüllt ein weiteres Mal. Mit fester Stimme antwortet Ayla: "FÜR RONDRA!!!" Nur mehr zu sechst stehen sie auf dem Hügel, Ihre Erhabenheit ohne den Löwenhelm, und ich werde von dem einzigen Gedanken erfüllt, dass ich auch auf diesen Hügel muss. Zielstrebig marschieren wir auf den Hügel zu, doch ist das Kampfgeschehen hier so dicht, dass Grim einen in einem Artefakt eingeschlossenen Feuerdschinn rufen muss um uns zu schützen, welches Aridhel dennoch nicht ausreichend schützt, denn zum zweiten Mal in dieser Nacht ist er dem Tod näher als dem Leben. Auf ein Aufgeben wird dennoch nicht gedacht, denn Karmoth ruft uns zu diesem Kampf. Auch die Drachenpforter, deren Anzahl auf nunmehr wenige 12 dezimiert wurden, weichen nicht von unserer Seite.


Auf dem Hügel tobt ein erbitterter Kampf der Rondrianer gegen Karmoth. Das Schwert der Schwerter kann mit einem blitzschnellen Angriff dem Dämon eine tiefe Wunde versetzten, jedoch nur einige Herschläge später schleudert Karmoth zwei Schwertbrüder aus dem Leben. Einzig und alleine Ihre Erhabenheit und ein weiterer Rondrianer stehen noch. Am Schlachtfeld wird alles ruhig, das ganze Geschehen konzentriert sich auf diesen einen Kampf. Die Bestie aus den Niederhöllen darf die Fahne der Rondra nicht erreichen. Ausweichmanöver wechseln sich mit blitzschnellen Attacken von Karmoth ab. In der Not fangen Ayla und ihr Adjudant zu beten an, erbitten um ein Wunder. Karmoth lässt erneut die Axt sausen, die von dem schwarzhaarigen Rondrianer pariert wird. Dennoch wird Ayla getroffen, sie geht zu Boden und bleibt liegen. NEIN! NEIN! NEIN! NEEEIIIIINNNNN!!!! Und dann schlägt Karmoth dem Schwarzhaarigen den Kopf ab. Ich muss auf diesen Hügel, ich MUSS! Lautes Jubeln der Borbaradschergen ertönt über das Schlachtfeld, sie sind sich ihres Sieges schon sicher, und ehrlich gesagt, ging mir dieser Gedanke in diesem Moment auch durch den Kopf. Aber solange ich noch Lebenshauch in meiner Brust habe, werde ich, und das gleiche denke sich auch meine Gefährten, nicht aufgeben. Karmoth wirkt in diesem Moment etwas unschlüssig, soweit man dies von einer niederhöllischen Bestie sagen kann. Sollte er sich die Rondrafahne aneignen, oder sich ein für alle Mal um das Schwert der Schwerter kümmern. Dann ertönt eine tiefe Bassstimme: "Kein Schritt weiter du blutsaufendes Ungeheuer!" Waldemar "der Bär" will sich Karmoth stellen. In der Zwischenzeit haben wir den Hügel fast erreicht, doch noch immer erscheint er unerreichbar und in weiter Ferne. Waldemar hat seinen Beinamen wahrhaftig verdingt, kämpft er doch wie sein Namensvetter mit seiner Ochsenkeule. Ein harter Kampf entbrennt, der jedoch schneller als erwünscht endet, indem Karmoth die Brust von Hochwohlgeboren spaltet. Jetzt endlich kann Torben eingreifen, er fordert den übermächtigen Gegner zum Kampf auf. Jetzt ist es an der Zeit, für Ginaya, Torben aufzurüsten, und sie verwendet ihre sämtliche Astralkraft, um unseren halbechsischen Krieger unbezwingbar zu machen. Ob das reicht, steht noch in den Sternen...


Doch diesen Kampf sollte Torben nicht alleine bestreiten. Eine tulamidische Frau, die mir nicht bekannt ist, taucht auf, und zieht am Boden einen Strich. Ginaya erklärt kurz dass es sich um eine Art Gardianum handeln muss. Laut Aussage der Frau wird dieser allerdings nicht lange halten, aber eventuell lange genug, um uns zu helfen. Und meine verwunderten Augen nehmen weiters Amazonenkönigin Yppolitas Pferd "Rabe" war. Auf diesem prächtigen Ross thronte ihre Tochter, Thesia Gilia von Kurkum in glänzender Rüstung. Sie hat wohl die Schmach überstanden und zu ihrer wahren Berufung zurück gefunden. Welch Segen! In ihrer Hand schwingt sie das Schwert Wallering, das ehemalige Schwert Yppolitas, das zerbrochen, und nun wieder zusammengefügt war. Doch für Staunen bleibt keine Zeit, uns sitzt noch immer Karmoth im Nacken. Grim wird versuchen, Hochwohlgeboren Waldemar zu retten und ich werde mich um Ihre Erhabenheit kümmern. Ein lautes "Mist!" seitens Grim bestätigt meine Vermutung, dass Waldemar nicht mehr zu retten war. Bei kurzem Hinblicken sehe ich Grim Waldemar aus dem Kampfgeschehen heraus zerren und bringt ihn zu mir und Ayla Armalion von Schattengrund herüber. Nahema, die tulamidische Frau, die sich in der Zwischenzeit vorgestellt hat, muss den Gardianum abbrechen. Nun sind Torben und Ihre Majestät Thesia Gilia die einzigen, die sich noch zwischen Karmoth und der Zukunft Aventuriens befinden. Ich fange in der Zwischenzeit ein Gebet an, Rondra soll Fürbitte bei Peraine für mich leisten, damit wir Zwölfgöttergläubigen erneut der Nacht gestärkt unser Angesicht zuwenden können. Und sollte es hart auf hart kommen, gibt es noch immer den Rohalschen Schutzschirm, der in Zeiten äußerster Not sich aktiviert. Während ich noch in der Liturgie gefangen bin, heilt Grim die schlimmsten Wunden Aylas, die auch gleich wieder in den Kampf einsteigen will! Welch Vorbild unser Oberhaupt doch ist. Überderisch kämpfen Thesia Gilia und Torben und schaffen es gar, dass Karmoth in Bedrängnis kommt. Doch wer glaubt, er würde jetzt seinen rechtmäßigen Platz in den Niederhöllen wieder einnehmen, der irrt, denn er bohrt seine spitzen Hörner in den Raben, aus dessen Körper Unmengen an Blut strömt. Dieser verdreht die Augen, und stürzt bewusstlos zu Boden. Grim, unser Meisterheiler, eilt sofort herbei, um das Tier zu retten. Unterdessen tobt der Kampf unerbittlich weiter, und Karmoth, der Unbezwingbare, taumelt und wirft seine Axt beiseite. Torben lässt sich nicht zweimal bitten, und rammt mit aller Wucht seine Waffe in den Körper des Gegners...und Karmoth verschwindet...zumindest für diese Schlacht. Beim Umschauen auf dem unter uns liegenden Schlachtfeld ist deutlich zu erkennen, dass die Geflügelten Borbards Schergen besiegt haben. Der Sieg gehört uns! Unser erster Sieg auf dem Schlachtfeld, seitdem die Invasion der Verdammten begonnen hat. Die Erleichterung und der Stolz über die gewonnene Schlacht will sich nicht recht einstellen, zu trügerisch scheint die Hoffnung, so oft wurde diese gebrochen. Doch wie ein Zeichen gewährt mir Rondra nun Peraines Segen, und Jubel breitet sich in mir aus, der im nächsten Augenblick aber auch wieder entschwindet, als ich an alle Gefallenen denken muss.

24. PRA. 2513 Horas

Zur Mittagsstund gibt es am Feldherrnhügel die notwendige Schadensbilanz. Seine Kaiserliche Magnifizenz nimmt die Berichte entgegen:
  • Die Schlacht der Geflügelten: Nach der Schlacht im Bornland, folgten sie Drachen- und Adlergeflügelten Uriel von Notmarken auf seinem Zug nach Süden zu den Vallusanischen Weiden. Nahema ist zu den Schwanengeflügelten gereist, und diese an Thesia Gilia übergeben. Sie waren fortan nicht mehr Uriel von Notmarken untergeben, denn sobald alle 99 Geflügelten an einem Ort zu einer bestimmten Zeit vereint sind, werden sie mit überderischer Macht kämpfen. Seit Aufzeichnung der Annalen ist dies bei dieser Schlacht das erste Mal passiert. Und das erstaunlichste ist zudem, dass sie keine nennenswerten Verluste haben hinnehmen müssen.
  • Verluste: ~1230 Gefallene, etwa 80 Tote bei den Bornischen Verbündeten
  • Verluste von edlem Blute:
    • Hochwohlgeboren Waldemar "der Bär" von Löwenhaupt
    • Paligan von Perricum
    • u.v.a.
  • Abgängig ist Thesia von Ilmenstein, die leider als tot gelten muss


Ihre Erhabenheit Ayla von Schattengrund wird nun die verdienteste Truppe der Schlacht wählen, um sie vom Schlachtfeld zu eskortieren. Die Auswahl fällt auf die Drachenpforter Schützen. Diese Auswahl mag verwundern, handelt es sich doch um Armbrustschützen denen diese hohe Ehre zuteil wird. Jedoch darf man dabei nicht vergessen, dass sie die Eliteeinheit von Waldemar "dem Bären" waren und die Gezeichneten mit Mut und Durchhaltevermögen und unter herben Verlusten zu schützen gewusst haben und als eine Hommage an den gefallenen (BORON sei ihm gnädig und Mythrael soll seine Seele an Rondras Tisch führen!) Waldemar von Löwenhaupt zu gelten haben. Unsere gezeichnete Truppe wird nun Ayla Armalion von Schattengrund nach Vallusa begleiten, um dort einzuschiffen und die beschwerliche Reise über die verseuchten Meere antreten, um von Perricum aus zum Schlund zu reisen, um dort bei der Heiligen Zwölfgöttertjoste rechtzeitig zu erscheinen. Doch bevor wir aufbrechen können, erhalten wir den goldenen Greifenstein, eine Auszeichnung für außerordentliche Treue und Tapferkeit im Feld. Zum Ausruhen bleibt auch keine Zeit mehr, denn Ihre Erhabenheit drängt auf einen sofortigen Aufbruch. SKM Brin von Gareth und Wohlgeboren Leomar vom Berg werden das Heer nun sammeln und die Wunden pflegen.